In einem fremden Land
Gleich bei der Ankunft auf dem Flughafen lernte ich, wie man hier Gäste behandelt. Jeder, der einen ausländischen Pass hatte, musste eine unangenehme Prozedur über sich ergehen lassen. Man wurde misstrauisch beäugt und bekam seltsame Fragen gestellt. Offenbar hielt man jeden Ausländer für einen potenziellen Kriminellen oder Terroristen. In der Halle dröhnte es regelmäßig aus den Lautsprecher, man solle sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen und auf verdächtige Personen achten. Die Taxifahrt zum Hotel verlief schleppend. Wir wurden mehrfach angehalten und unsere Papiere überprüft. Wieder die gleichen Fragen: „Wohin möchten Sie? Warum sind Sie hier? Wie lange werden Sie bleiben? Mit wem treffen Sie sich?“ Gleichmütig gab ich Auskunft. Nur nicht auffallen. Sich auf keinen Fall verdächtig machen. Im Hotel angekommen reihte ich mich in die Schlange der Neuankömmlinge ein. Jeder musste bei der Anmeldung einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen, was entsprechend lange dauerte. Langsam war ich entnervt, beantwortete aber alle Fragen. Dann schaute ich mich um. An jeder Ecke standen Sicherheitsbeamte, zum Teil bewaffnet. Offenbar befürchtete man, es könne jeden Augenblick etwas Entsetzliches passieren. Die Spannung war wie mit Händen zu greifen. Aber nichts geschah. In der Lobby des Hotels lief ein Fernseher. Man sah eine Diskussion über die Bedrohung durch Terror und was man dagegen tun sollte. Vielleicht, dachte ich, wäre es gut, einmal über die Ursachen nachzudenken und wie man sie beseitigen kann.
BigIron - 7. Nov, 12:06 - Rubrik: Impressionen