Du

Montag, 13. Juni 2005

Außer dir

Du fürchtest nichts - außer Krankheit und Tod.
Du liebst niemand - außer dich selbst.
Du sagst immer nein - außer zu dir.
Du vergisst nie - außer zu leben.

Sonntag, 28. November 2004

Du

Du bist mir gleich angenehm aufgefallen, wie du so ruhig dagesessen hast, abends am offenen Feuer in der Jugendherberge. Mit deinen beiden Zöpfen, dem Kopftuch und dem weißen Pullover mit dem Zopfmuster. Draußen tobte ein Sturm und es schneite ununterbrochen. Später hast du mit anderen Studenten zusammen musiziert. „Sie spielt ganz gut auf ihrer Geige" dachte ich und: "Das ist sicher ein schwieriges Instrument“. Ich selbst hatte mich nicht getraut, meine Flöte auszupacken und mitzumachen. Also hörte ich zu. Nach der Musik saßen wir dann nebeneinander, tranken Wein und unterhielten uns angeregt. Irgendwann sagte ich dir, dass ich müde sei und schlafen gehen wolle, stand auf, verabschiedete mich und ging nach oben in den Schlafraum. Kaum lag ich flach, merkte ich, dass ich wohl doch nicht richtig müde war. Irgendetwas lies mich nicht einschlafen. Also stand ich auf und ging wieder nach unten. Du warst noch da und hast mich gefragt, ob ich etwas vergessen hätte. Ich verneinte und obwohl ich kein spontaner Mensch bin, fragte ich dich einfach: „Hast du Lust auf eine Schneeballschlacht?“ und die knappe Antwort war: „Ja“. Der Sturm hatte sich gelegt und es schneite kaum noch, als wir durch die Tür ins Freie traten. Wir freuten uns über die weiße Welt und den sternenklaren Himmel. Es machte Riesenspaß, sich mit Schnee zu bewerfen und schließlich sanken wir uns erschöpft in die Arme. Es war ein wunderbares Gefühl und ich küsste dich. Anschließend liefen wir Hand in Hand lange durch den knirschenden Schnee und hatten uns so viel zu erzählen. Irgendwann kehrten wir zur Herberge zurück. Die meisten waren schon schlafen gegangen und wir legten uns auch hin.
Am nächsten Morgen war Aufbruchstimmung. Während dem Frühstück sah ich dich und fragte, wann wir uns wiedersehen könnten. Du antwortetest, dass du am nächsten Mittwoch beim Fachschaftsfest seiest und wir verabredeten uns dort. Dann ging jeder seiner Wege. Ich sammelte meine Mitfahrer ein und trat den mehrstündigen Heimweg an. Niemand hatte etwas von unserem Glück bemerkt und ich erlebte die nächsten Tage wie in Trance. Nur meinem besten Freund erzählte ich, wie verliebt ich sei und dass ich es kaum erwarten könne, dich wieder zu sehen.
Am Mittwoch fuhr ich zum Fachschaftsfest. Als ich den Raum betrat, sah ich dich gleich auf dem Sofa sitzen und ging direkt auf dich zu. Ich nahm deine Hände, wir sahen uns in die Augen und begrüßten uns innig. Einige Freunde im Raum waren ziemlich erstaunt, dass wir so vertraut miteinander waren und brauchten eine Weile, um alles zu begreifen. Wir aber waren überglücklich und das hielt noch lange Zeit.

Dienstag, 19. Oktober 2004

Bei dir zu sein

Donnerstagfrüh um sieben komme ich an. Die Haustür ist offen, ich trete in die Küche, stelle meine Tasche ab und eile die knarrende Treppe hinauf zu deinem Zimmer. Als ich vorsichtig die Tür öffne und ins Halbdunkel trete, spüre ich deinen Atem und dann, wie du erwachst. Ich bin todmüde von der langen Fahrt, aber überglücklich. Ein wunderbares Gefühl wieder bei dir zu sein, dein Seufzen, deine Stimme zu hören. Jetzt sitze ich an deinem Bett, wir schauen uns an und umarmen uns. Es ist, als wäre ich nie fort gewesen.
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