Böser Traum
Eines Morgens wachte ich auf und erschrak. Meine Hände waren faltig und blutleer. Alles erschien mir fremd und es war unheimlich kühl. Als ich mich vom Bett erhob, spürte ich einen stechenden Schmerz im Rücken und fühlte mich elend und schwach. Meine Beine waren knochig und steif. Zitternd vor Angst und Kälte schleppte ich mich zum Fenster. Draußen lag tiefer Schnee, und die Bäume, gestern noch voller Laub, stachen wie dürres Reisig in den grauen Himmel. Wo waren die bunten Blumen und die honiggelben Weizenfelder, die zwitschernden Vögel und die alles erwärmende Sonne? Eisblumen bedeckten die Fensterscheiben und durch die weiße Wüste pfiff ein eiskalter Wind. Es war, als ging er durch mich hindurch und alles erstarrte vor ihm. Da fiel mein Blick in den Spiegel und jähes Entsetzen überkam mich: aus einem runzligen, fahlen Gesicht starrten mich aus eingefallenen Höhlen zwei trübe Augen an und graues Haar bedeckte mein Haupt. Da begriff ich: es war zu spät - und unmerklich senkte sich der Nebel, es wurde dunkel um mich.